Material: Body impression latex,hair . protheses . manuscript . chalk
„ … Auch merke ich, daß mein Körper von Gefühlen und Erinnerungen bewohnt wird, die anderen Personen gehören. Ich blicke aus ihren Augen in die Geschehnisse einer anderen Zeit, höre sie fluchen, streiten, lachen und weinen, sehe ihnen beim Sterben zu.
Wer sind diese Mitbewohner?
Wo kommen sie her?
Wie kommen sie in meinen Körper?“
In der Tat, ich erinnere mich ihrer, und in dem Maß, als ich mich dieser Erinnerung hingebe, in dem Maß vermag ich meiner selbst zu vergessen. Dieses Selbstvergessen ist ein seltsam deutliches Geschehen: es ist ein grandioses Abwerfen, Teil um Teil, Hülle um Hülle, ins Dunkle.
Die abgelegten Hüllen, die ausgetauschten Teile, erlangen die Autonomie eines Dokuments über ein Leben und eine Lebenshaltung in der Abwesenheit des Körpers, der sie einst bewohnte und bewegte. Alles ist darin aufgezeichnet, mit eben der Genauigkeit der Fältelung einer Haut. Als Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und Intimität merken sich die Hüllen oder Häute des Körpers jeden Eindruck und überliefern diesen überzeitliche und räumliche Grenzen hinweg, wie alle Gedächtnismedien.