Material: C-print on aluminium, C-print on textile, sensors . sound system . acrylic paint . cushion . Frame MDF and aluminium
Im Fokus meiner Arbeit stehen Interaktion und Kommunikation zwischen Körper und Umwelt, als Voraussetzung und Mittel für die Wahrnehmung und die Erforschung sowie die sukzessive Aneignung des umgebenden Raumes, der für mich zur Transformationszone der Körpergrenze gehört.
Körperumräume tragen Erzählungen und Spuren. Auf Wänden, in Kleidern, in Betten und anderen Raumungen, die immerfort als geschwätzige Zeugen das Dagewesene spiegeln.
Auf der Suche nach den Grenzen des Körpers und seiner Umräume begegnen mir dichotome Ordnungssysteme, die scharfe Trennlinien behaupten sich jedoch als Illusion herausstellen. Bei näherer Betrachtung werden scheinbare Grenzlinien zu Spiegeln, die als verbindendes Element Resonanzräume eröffnen.
Körper verstehe ich nicht nur als die kleinste räumliche Einheit, die wir bewohnen; er ist, in diesem Zusammenhang, vielmehr Ausgangspunkt in die Welt. Diese Anverwandlung[1] von Raum wiederum ist der Schlüssel zur Erschließung sozial verträglicher Raumgefüge und damit ausschlaggebend für gelingende Prozesse sozialer Vergemeinschaftung.
Die Erfahrung des Nach-dem-Körper, des Um-den- Körper und des Durch-ihn-durch formuliert eine Gewissheit über das Vorhandensein eines Resonanzraumes ... deiner, oder meiner, der weiter reicht als unsere ausgestreckte Hand.
So merke ich, dass mein Körper von Gefühlen und Erinnerungen bewohnt wird, die anderen Personen gehören und in eine andere Zeit, in einen anderen Raum. Ich blicke aus ihren Augen in die Geschehnisse einer anderen Zeit, höre sie fluchen, streiten, lachen und weinen, sehe ihnen beim Leben und beim Sterben zu.
Wer sind diese Mitbewohner?
Wo kommen sie her?
Wie kommen sie in meinen Körper?
Von beiden Seiten der Spiegellinie können wir behaupten, dass wir uns einander erinnern und in dem Maß, als wir uns dieser Erinnerung hingeben, in dem Maß können wir uns selbst vergessen. Dieses Selbstvergessen ist ein seltsam deutliches Geschehen; ein Abwerfen unserer Hüllen ins Dunkle.
(bezieht sich auf in Erzählungen und Zellen überlieferte Erinnerungen aus dt. Besatzungszonen im 2. WK)
[1] H. Rosa: „Resonanz – Eine Soziologie der Weltbeziehung“, Suhrkamp Berlin. 2019
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My work focuses on interaction and communication between body and environment, as a prerequisite and means for perception and research, as well as the successive appropriation of the surrounding space, which is a part of the transformation zone of the body border for me.
Body spaces bear narratives and traces. On walls, in clothes, in beds and other spaces that always reflect the thing as chattered witnesses.
In search of the boundaries of the body and its surroundings, dichotome order systems meet me, but the sharp dividing lines claim to be an illusion. Upon closer consideration, apparent boundary lines become mirrors which open resonance spaces as connecting element.
Bodies I see not only as the smallest spatial unit we inhabit; it is, in this context, rather, the starting point in the world. This transformation[1] of space is in turn the key to developing socially compatible space structure and thus crucial to successful processes of social communion.
The experience of the post-body, the surrounding body and the through-it-through formulates a certainty about the presence of a resonance space ... of your, or mine, which goes further than our outstretched hand.
So I realize that my body is inhabited by feelings and memories, belonging to other people and in another time, into another space. I look from their eyes into the events of another time, hear them curse, argue, laugh, cry, watch them live and die.
Who are these roommates?
Where are they from?
How do they get into my body?
From both sides of the mirror line we can claim that we remember each other and to the extent that we give ourselves to this memory, to the extent that we can forget ourselves. This self-forgetting is a strangely clear event; throwing our shells into the dark.
(refers to memories from German occupation zones in World War 2, which have been traditionally written in narratives and cells)
[1] H. Rosa: „Resonanz – Eine Soziologie der Weltbeziehung“, Suhrkamp Berlin. 2019